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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 198

1902 - Karlsruhe : Lang
— 198 - leiste ihn, den Oberbefehl über seine Flotte seinem Bruder Bartholomäus zu übertragen, um zu seiner Rechtfertigung nach Spanien zurückzukehren. Das viele Gold, das er dem königlichen Schatzmeister übergab, machte seine Ankläger verstummen. Gleichwohl mußte er zwei Jahre warten, bis man ihm neue Schisse ausrüstete. Ihre Bemannung bestand zum Teil aus Verbrechern, die aus den Gefängnissen genommen wurden. Er trat im Jahre 1498 seine dritte Fahrt an, auf der er das Festland von Südamerika und die Mündung des Orinoko entdeckte. In der von ihm angelegten Kolonie auf der Insel Haiti traf er die größte Verwirrnng an und mußte mit Gewaltmitteln die Ordnung wiederherstellen. Darüber wurden von seinen Feinden neue Klagen erhoben, besonders die, er wolle sich znm Oberherrn der neu entdeckten Länder auswerfen. Infolgedessen schickte der König von Spanien einen Bevollmächtigten ab, der eine Untersuchung anstellen sollte, aber nur den Feinden des Kolumbus Gehör gab und den Entdecker der neuen Welt mit Ketten belastet als Gefangenen nach Spanien schickte. Kolumbus wurde zwar von dem königlichen Gerichtshöfe freigesprochen, aber die Statthalterwürde wurde ihm vorenthalten. Mit Muhe erlangte er die Mittel zu einer vierten Fahrt, auf der er (1502) die Landenge von Panama entdeckte. Er meinte nunmehr, endlich das Festland Indiens erreicht zu haben, erfuhr aber von einem Ein-geboruen, daß gegen Westen, neun Tagereisen entfernt, ein großes Weltmeer sei. Krank und durch den Haß seiner Feinde wie durch die Undankbarkeit des spanischen Königs tief gebeugt, kehrte er nach Spanien zurück. Er starb im Jahre 1506; die Ketten, die er getragen hatte, wurden ihm seiner Anordnung gemäß in den Sarg gelegt. In den nächsten hundert Jahren nach dem Tode des Kolumbus wurden die Küstenländer des ganzen Weltteils entdeckt, durchforscht und von Europäern in Besitz genommen. Ferdinand Eortez eroberte (1519) Mexiko und entdeckte (1536) Kalifornien; von Franz Pizarro wurde (1527) Peru, von Diego Almagro (1532) Chile erobert. Brasilien war (1500) von Eabral entdeckt und für Portugal in Besitz genommen worden; für dieses Königreich setzte Amerigo Vespncci ans Florenz, nach dem der neue Erdteil den Namen Amerika erhielt, die Entdeckungsreisen in Südamerika fort bis zum Jahre 1514. Im Jahre 1519 untjegelte Ferdinand Magelhaens mit fpanifchen Schiffen die Südspitze des amerikanischen Festlandes und drang durch die nach ihm benannte Meerenge in den stillen Ozean, entdeckte die Inselgruppe der Philippinen, verlor aber das Leben in einem Gefechte mit den Eingeborenen. Einer feiner Begleiter führte sein Schiff nach Ostindien und gelangte

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 217

1902 - Karlsruhe : Lang
— 217 - Republik geschlossen hatten, führte Österreich den Krieg auf dem Festlande allein fort. Erzherzog Karl trieb (1796) die in Süddeutschland eingedrungenen Franzosen über den Rhein zurück. 2. Das Kaiserreich. Im Jahre 1796 wurde oon den Direktoren dem General Napoleon Bonaparte der Oberbesehl über das in Oberitalien kämpfende französische Heer übertragen. Bonaparte war (1769) in Ajaccio auf der Insel Korsika geboren, hatte seine militärische Ausbildung auf der Kriegsschule in Brienne erhalten und war beim Ausbruche der Revolution Unterleutnant der Artillerie. Bei der Belagerung der Seestadt Toulon, die sich gegen den Konvent empört hatte, zeichnete er sich in einer Weise aus, daß er eilt Kommando in Paris erhielt und bald zum General befördert wurde. In Italien leitete er den Feldzug mit Glück und Geschick, besiegte die Österreicher bei Montenotte, Millesimo, Arcole, iiodi und zwang sie, Oberitalien zu räumen und (1797) den Frieden vom Campo Formio zu schließen. Im Jahre 1798 führte er ein kleines, aber auserlesenes Heer nach Ägypten. Der englische Admiral Nelson vernichtete zwar die französische Flotte bei Abnkir; allein Bonaparte besiegte die Truppen des Sultans iu der Schlacht bei deu Pyramiden und nahm Unterägypten und einen Teil von Mittelägypten für die französische Republik in Besitz. Als ihm die Nachricht von einem Bündnisse Österreichs, Rußlands und Englands gegen Frankreich zukam, übergab er (1799) sein Heer dem General Kleber und eilte nach Frankreich. Die Direktoren hatten vielfache Unzufriedenheit hervorgerufen; darum wurde es dem ehrgeizigen General Bonaparte nicht schwer, die Verfassung umzustürzen und seine Ernennung zum Ersten Konsul, d. H. zum Haupte der Staatsregierung, zu bewirken. Im Jahre 1800 führte er ein Heer über den kleinen Bernhard nach Italien und besiegte die Österreicher bei Marengo. Hierdurch und durch den Sieg des Generals Moreau bei Hohenlinden wurde Österreich zum Frieden von Lüneville (1801) gezwungen, dem (1802) zu Amiens auch der Friede mit England folgte. Im Jahre 1804 ließ sich Bonaparte von den Vertretern des französischen Volkes zum Kaiser der Franzosen ernennen und nötigte den Papst Pins Vii., nach Paris zu kommen und ihn feierlich zu krönen. Von nun an wendete er alle seine Kräfte auf, um Frankreich im Innern die Ordnung, deu Frieden, den Wohlstand zu geben und zu sichern. Er ließ durch tüchtige Rechtsgelehrte ein neues Gesetzbuch, deu Code Napoleon, ausarbeiten, gab ohne Beeinträchtigung der anderen Bekenntnisse der katholischen Kirche ihre früheren Rechte zum größten Teile

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 220

1902 - Karlsruhe : Lang
und Umwälzungen, von liegen und Erfolgen, die Gesinnung bei französischen Nation satten andern müssen. Die Franzosen waren mit ihrem neuen Könige Ludwig Xviii.*) bald unzufrieden. Darauf bauten die Anhänger Napoleons. Sie bereiteten in aller Stille feine Rückkehr vor, und als er am 1. März 1815 mit wenig Mannschaft zu Cannes gelandet war, gingen die gegen ihn geschickten Truppen freudig zu ihm über, und er zog am 20. März triumphierend in Paris ein. Er machte umfassende Kriegsrüstungen und versprach den Franzosen eine freie Verfassung. Aber feine Herrschaft dauerte nur hundert Tage. Die Niederlage bei Waterloo machte ihr ein Ende. Napoleon kehrte nach Paris zurück, wurde aber am 28. Juni von der Volksvertretung gezwungen, abermals abzudanken. Er ging nach la Nochelle, um sich nach Amerika einzuschiffen; da aber die Engländer die Küste bewachten, ergab er sich ihnen und wurde auf ein englisches Schiff gebracht. Die Engländer führten ihn als Staatsgefangenen ans die einsame Felfeninfel St. Helena im Atlantischen Ozean, wo er am 5. Mai 1821 starb. Tie zum zweitenmal zurückgekehrten Bourbonen konnten sich gleichwohl nicht auf dem Throne Frankreichs halten. Ludwigs X\ Iii. Bruder und Nachfolger, Karl X., erbitterte durch fein streben nach unbeschränkter Macht die Franzosen so sehr, daß Ende Juli 1830 ein Aufstand, die Julirevolution, ausbrach, durch welchen Karl X. verjagt und fein Vetter, Herzog Ludwig Philipp von Orleans, als König der Franzosen auf den Thron erhoben wurde. Obwohl Ludwig Philipp feine Regierung nach freisinnigen Grundsätzen führte, brachten es die republikanisch gesinnten Parteimänner doch dahin, daß am 24. Februar 1848 ein Aufstand losbrach, Ludwig Philipp verjagt, des Thrones entsetzt und ant 4. Mai die Republik ausgerufen wurde. Zum Präsidenten der Republik wurde Ludwig Napoleon, der Neffe Napoleons I., erwählt. Am 2. Dezember 1851 sprengte Ludwig Napoleon die republikanisch gesinnte Nationalversammlung, fetzte die eifrigsten Republikaner erst gefangen, verbannte sie dann aus Frankreich und machte sich, gestützt auf eine allgemeine Volksabstimmung, am 2. Dezember 1852 zum erblichen Kaiser der Franzosen. Kaiser Napoleon Iii.**) strebte mit Erfolg darnach, Frankreich einen bedeutenden Einfluß auf die Geschicke Europas zu sichern. Zugunsten der Türkei führte er im Bunde mit England von 1853 bis 1856 Krieg mit Rußland und zugunsten Sardiniens und der italienischen Revolutionspartei 1859 mit *) Bruder Ludwigs Xvi.; Ludwig Xvii. war als Prinz gestorben. (Vergl. S. 214.) **) Napoleon Ii., der König von Rom, starb 1832.

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 196

1902 - Karlsruhe : Lang
— 196 — Tibet, China und auf einem chinesischen Schisse auch die Sundasee. Nach seiner Heimkehr schrieb er aus, was er im fernen Osten gesehen, erlebt, und was er von andern über die Beschaffenheit der Ostländer vernommen hatte. Durch seine Schriften erhielt man im Abendlande zuerst nähere Kenntnis von der Ostküste Afrikas und vom Vorhandensein der Insel Madagaskar. Den Priester Johannes konnte auch er iu Asien nicht finden. Um das Jahr 1400 entdeckten und eroberten die Portugiesen, die Kanarischen Inseln und die Azoren; sünszig Jahre später besuchten Schiffe, die der portugiesische Prinz Heinrich der See-sahrer ausgesandt hatte, die Kapverdischen Inseln, die Mündung des Senegal und Gambia, sowie die Goldküste. Von einem Negerkönige vernahmen die Portugiesen, daß sern im Osten, hinter deu Negerländern, ein christlicher König, namens Oganne, herrsche. Nun meinte man, die Spur des Priesters Johannes wieder zu haben, und der König von Portugal entsandte den Bartholomäus Diaz mit zwei Schiffen, um ihn auszusuchen. Diaz segelte längs der afrikanischen Westküste hin, wurde aber bald durch Meeresströmungen und Winde von ihr weg in die offene See getrieben, und erst nach langem Umherirren gelangte er wieder an eine Küste. Als er seine Fahrt in östlicher Richtung fortsetzen wollte, empörte sich das Schiffsvolk und zwang ihn zur Umkehr. Jetzt erst sah er die Südspitze Afrikas, die er umschifft hatte, ohne es zu wissen. Er nannte sie das stürmische Vorgebirge; sein König aber ordnete an, daß sie das Vorgebirge der guten Hoffuung genannt werde. Inzwischen hatten zwei Mönche im Austrage des Königs zu Jerusalem bei Pilgern Erkundigungen eingezogen und erfahren, daß in Abessinien ein christlicher König mit Namen Johannes herrsche. Sie reisten nun dahin und fanden das lange gesuchte christliche Reich. Der Beherrscher desselben hielt sie gefangen; allein sie fanden Gelegenheit, Nachricht in ihre Heimat zu senden. Nun gebot der König von Portugal, daß Vasco de Gama mit drei Schiffen nach Abessinien sahre; er umschiffte das Vorgebirge der guten Hoffnung und versolgte die Ostküste Afrikas bis iu die Nähe des Äquators. Hier fand er Schiffleute, die sich erboten, ihn nach Indien zu führen. Er nahm das Anerbieten an und landete (1498) an der Küste von Malabar. Damit war der Seeweg nach Indien entdeckt; nicht hundert Jahre darnach sichren die Schiffe der Franzosen, Spanier, Holländer, Engländer bis in die Gewässer des fernen asiatischen Ostens; zahlreiche Niederlassungen zu Schutz und Förderung der Handelsunternehmungen wurden gegründet, gewaltige Länderstrecken, größer als die größten europäischen Reiche, erobert und ausgebeutet.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 210

1902 - Karlsruhe : Lang
— 210 — Steuerzahlung gab den Anlaß zur Empörung der Kolonien gegen ihr Mutterland. Die Amerikaner weigerten sich nicht, die Steuern zu bezahlen; aber sie hielten es für Unrecht, daß diese Steuern ihnen vom englischen Parlamente auferlegt wurden, obgleich ihnen die Rechte der englischen Untertanen, also auch das Steuerbewilligungsrecht, zugesichert waren. Im Jahre 1766 belegte das Parlament den Tee mit einer Steuer; darüber wurden die Amerikaner so erbittert, daß im Jahre 1773 zu Boston junge Leute, als Indianer verkleidet, drei Schiffsladungen Tee, 342 Kisten, ins Meer warfen. Infolgedessen beschloß das englische Parlament kriegerische Maßregeln gegen die Amerikaner. Ta erklärten sich im Juli 1776 die englischen Kolonien für einen unabhängigen Freistaat und rüsteten sich, ihre Freiheit mit den Massen in der Hand zu verteidigen. Eine Versammlung (Kongreß) von Abgeordneten der einzelnen Provinzen, die in Philadelphia ihren Sitz hatte, leitete die Regierungsgeschäfte. Den Oberbefehl erhielt Georg Washington. Er kämpfte siegreich gegen die Engländer, obgleich er ihren wohlgeschulten Soldaten nur ungeübte Leute entgegenstellen konnte. Nachdem (1777) bei Sara-toga ein britisches Heer von 6000 Mann gezwungen worden war, die Waffen zu strecken, bot die englische Regierung unter vorteilhaften Bedingungen Frieden an. Allein die Kolonisten wollten ihre eben gewonnene Unabhängigkeit ganz und voll behaupten und setzten darum den Kampf fort. Der Kongreß schickte Benjamin Franklin*), einen weisen und patriotisch gesinnten Mann, als Gesandten an den König Ludwig Xvi. von Frankreich, um ihn für ein Bündnis gegen die Engländer zu gewinnen. Der Bund wurde im Jahre 1778 geschlossen, und, von Frankreich, Spanien und Holland unterstützt, kämpften nun die Ame- *) Benjamin Franklin, der Sohn eines Seifensieders, wurde zu Boston 1706 geboren. Im Knabenalter schon zeigte er einen außerordentlichen Eifer, seinen Geist zu bilden, und hätte sich gerne dem «Ltudium der Gottesgelehrtheit gewidmet. Allein die Armut der Eltern ließ dies nicht zu, und er mußte seinem Vater helfen beim Seifensieden und Lichterziehen. In seinem 12. Jahre lernte er die Buchdruckerei; jeden von Arbeit freien Augenblick benützte er dazu, durch Lesen guter Bücher seine Kenntnisse zu vermehren. Kaum 20 Jahre alt, gründete er in Philadelphia eine Druckerei, mit der er einen Papierhandel verband, und gab eine vielgelesene Zeituug und selbstverfaßte Schriften heraus, durch die er feine Mitbürger belehrte und zur Sparsamkeit, Arbeitsamkeit und allen bürgerlichen Tugenden ermahnte. Hierdurch gelangte er zu Wohlstand und Ansehen. Die englische Regierung übertrug ihm das sehr einträgliche Amt eines Generalpostmeisters der Kolonien. Als die Revolution ausbrach, legte er dies Amt nieder, um sich ausschließlich den öffentlichen Angelegenheiten widmen zu können. Hierdurch wurde er nicht abgehalten, seine gelehrten Bestrebungen und Forschungen fortzusetzen, denen man u. a. die Erfindung des Blitzableiters verdankt. Hoch betagt und bis an sein Ende für das Wohl seines Vaterlandes und seiner Mitbürger tätig, starb er 1790.

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 180

1902 - Karlsruhe : Lang
dem Muster eines gestrandeten karthagischen Kriegsschiffes bauten sie eine ansehnliche Flotte, mit der sie im Jahre 260 vor Christi Geburt ihren ersten Seesieg erfochten?) Nach einem zweiten Seesiege im Jahre 256 führte der römische Konsul Regulus eine starkbemannte Flotte nach Asrika hinüber und brachte Karthago in große Bedrängnis, erlitt aber durch ein im Dienste Karthagos stehendes Heer von griechischen Söldnern eine Niederlage und wurde gefangen. In den folgenden sechs Kriegsjahren kämpften die Römer mit so glücklichem Erfolge, daß die Karthager eine Friedensgesandtschaft, der sie auch den noch immer in Gefangenschaft gehaltenen Regulus beigaben, nach Rom abschickten. Regulus, statt für den Frieden zu sprechen, wie man zu Karthago erwartete, riet den Römern, den Krieg mit aller Krast fortzusetzen, und kehrte, wie er versprochen hatte, wieder in die Gefangenschaft zurück. Im Jahre 241 erlitten die Karthager endlich eine so furchtbare Niederlage in der Seefchlacht bei den ügatifchen Inseln, daß sie den Frieden um jeden Preis nachsuchen mußten. Er ward ihnen unter der Bedingung gewährt, daß sie den Römern den Besitz von Sizilien überließen^ mit ihren Schiffen von der Küste Italiens sern blieben und 3200 Talente — gegen 12 Millionen Mark — bezahlten. Bald darauf nahmen die Römer auch die Jnfeln Sardinien und Korsika in Besitz. Der zweite puuische Krieg 218—201 v. Chr. Für den Verlust Siziliens suchten sich die Karthager durch Erweiterung ihrer Herrschaft auf der phrenäischen Halbinsel zu entschädigen. Ihre tapferen Feldherren Hamilkar und Hasdrubal eroberten in den nächsten 20 Jahren nach dem Schluffe des ersten punischen Krieges säst ganz Spanien bis zum Ebro. Die Römer sahen in dieser Vergrößerung der Macht Karthagos eine Gefahr für ihre Herrschaft; deswegen nötigten sie den Hasdrubal zu einem Vertrage, demzufolge der Ebro die Nordgrenze des karthagischen Besitzes in Spanien sein und der Stadt Sagnnt, die sich unter Roms Schutz gestellt hatte, ihre Unabhängigkeit gelassen werden sollte. Nach Hasdrubals Tode wurde Hamilkars Sohn, Hannibal, ein Mann von glänzender Begabung, großer Kriegserfahrung und glühender Vaterlandsliebe, Feldherr der Karthager in Spanien. Als Knabe von sieben Jahren hatte er seinem Vater geschworen, sein Leben lang den unversöhnlichsten *) Der Seekrieg wurde damals meist so geführt, daß man den erzbeschlagenen -Lchnabel des Schiffes in den Rumps des feindlichen Schiffes stieß und es dadurch zertrümmerte. Darin waren die Römer noch nicht geübt; deswegen ließ der römische Befehlshaber Dnilins die karthagischen schiffe mittelst eiserner Haken (Enterhaken) an die römischen heranziehen, so daß die römische Schiffsmannschaft wie am.lande Mann gegen Mann kämpfen konnte.

7. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 11

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Napoleons Feldzug nach gypten und Staatsstreich. 11 Belgien wurde Frankreich einverleibt; aus Mailand und anderen italienischen Gebieten wurde eine cisalpinischerepublik gebildet. Dafr erhielt Osterreich den greren Teil des Gebiets der Republik Venedig, der Bonaparte den Untergang bereitete. Napoleons Feldzug nach gypten und Staatsstreich. 11. Der Feldzug nach gypten. Jetzt stand nur noch England gegen Frankreich unter den Waffen. Da eine Landung in England selbst als ein zu schwieriges Unternehmen erschien, so fate Bonaparte den Plan, diesen See- und Kolonialstaat dadurch zu schdigen, da er gypten besetzte und so die Verbindung Englands mit Indien, dem wichtigsten Teile seiner Kolonien, unterbrche; zugleich hoffte er, fo eine wertvolle Erwerbung fr Frankreich machen zu knnen. 1798 fuhr er ab. Unter-wegs landete er in Malta, das bisher dem Johanniterorden gehrt hatte, und befetzte die Insel. Dann gelang es ihm, von dem englischen Admiral Nelson unbemerkt, bei Alexandria zu landen. Er besiegte dar-auf die Reiterscharen der Mamelucken, welche gypten beherrschten, in einer Schlacht bei den Py r ami d e n, von denen, wie er seinen Soldaten zurief, vier Jahrtaufende auf sie herabsahen", und zog in Kairo ein. Indessen aber hatte Nelson seine auf der Reede von Ab.ukir liegendeabunr. Flotte angegriffen und vernichtet. So war das ftanzfifche Heer von der Heimat abgeschnitten. Da ihm jetzt auch die Trkei den Krieg erklrte, so machte Bonaparte einen Einfall nach Syrien, gelangte aber nur bis St. Jean d'acre, dem alten Akkon, das er nicht einzunehmen vermochte; der Feldzug mi-glckte. Nach gypten zurckgekehrt, fate er den Entschlu, fein Heer zu verlassen. Er entging den Wachtfchiffen der Englnder und landete im Herbst 1799 in der Provence. A 12. Napoleons Staatsstreich. In Frankreich fand Napoleon eine 1799. riefe und allgemeine Mistimmung der die Regierung des Direktoriums vor. Da strzte er sie durch den Staatsstreich vom 18. Brumaire (9. November) und gab dem Lande eine neue Verfassung. Als erster Konsul trat er selbst mit auerordentlicher Machtvollkommenheit an die Konsulats-Spitze Frankreichs; zwei andere Konsuln standen ihm zur Seite, waren aber ohne Macht. Der erste Konsul befehligte die Heere, ernannte die Be-amten, beeinflute die Gesetzgebung. So schlo die franzsische Revolution,

8. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 14

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. und seine siegreichen Kriege, soviel Menschenleben diese auch kosteten^ doch der nationalen Eitelkeit der Franzosen. 1805. 16. Der dritte Koalitionskrieg. 1805. Fr den Augenblick stand gegen Napoleon nur England unter den Massen, das zwar Frieden ge-schlssen, bald aber den Krieg wieder begonnen hatte. Damals plante er trotz der berlegenheit der englischen Flotte eine Landung an der englischen Kste und sammelte bei Boulogne ein Heer und eine Menge von Trans-Koaution1 Putschisten. Indessen bildete sich die dritte Koalition; sie um-sate England, st erreich und Rußland, wo nach der Ermor-dung Pauls I. im Jahre 1801 Alexander I. den Thron bestiegen hatte. Kaum aber hatte Napoleon sichere Nachrichten der die Rstungen seiner Gegner, als er seine Truppen von Boulogne nach dem Rheine marschieren und in Sddeutschland einbrechen lie. Hier schloffen sich Bayern, Wrttemberg und Baden an ihn an. Ein franzsisches Korps, das von Norden heranzog, marschierte unter rcksichtsloser Verletzung der Neutralitt durch das preuische Ansbach (vgl. 18); so gelang es, dem Ulm.sterreichischen General Mack, der eine Stellung bei Ulm eingenommen hatte, den Rckzug zu verlegen und ihn zur Ergebung zu zwingen. In denselben Tagen freilich erlitt die franzsische Flotte, mit der sich Trafalgar. die spanische vereinigt hatte, bei T r a s a l g a r an der spanischen Sdkste unweit Eadiz durch die englische Flotte eine furchtbare Niederlage; zwar Nelson1) fiel, aber die feindliche Seemacht wurde vernichtet. Seitdem besa England ungehindert die Herrschast zur See. ^Austerlitz Am 2. Dezember aber, seinem Krnungstage, schlug Napoleon die 1805. Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz in Mhren; es war einer der glnzendsten Siege Napoleons. Weburg" Darauf schlo Kaiser Franz den Frieden von Preburg; das vor kurzem erst erworbene Venetien mute er an das Knigreich Italien, das treue Tirol an Bayern abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben. Preußen aber, das infolge der Miachtung seiner Neutralitt durch Napoleon noch eben bereit gewesen war, am Kriege gegen Frankreich teil-zunehmen, befolgte aus Friedensliebe eine schwchliche Politik. Der von dem König an Napoleon gesandte Graf H a u g w i tz, mit welchem der vielgewandte franzsische Minister Talleyrand die Unterhandlungen fhrte, lie sich bestimmen, auf dem Schlosse Schnbrunn bei Wien einen Vertrag zu unterzeichnen, der fr Preußen verhngnisvoll wurde. 1) Nelsons letzte Worte: England expects everyman to do bis duty.

9. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 67

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der deu tsche Krieg 1866. 67 Preußen hatten 1200 Mann an Toten und Verwundeten. Wenige Tage spter erschien König Wilhelm beim Heere und hielt auf dem Schlachtfeld der seine braven Truppen eine Revue ab. Zur See hatten die Dnen die bermacht, da sie die strkere Flotte besaen. Doch lieferten ihnen bei Arkona preuische, bei Helgo-land sterreichische Schiffe glckliche Gefechte. Verhandlungen, welche unter Vermittelung der auswrtigen Gromchte mit Dnemark stattfanden, scheiterten infolge der Halsstarrigkeit der dnischen Regierung. Darauf begannen die kriegerischen Unternehmungen von neuem. In der Nacht vom 28. zum 29. Juni wurde die Insel Alsen, das letzte Stck schles- 28^Ifejunt wigschen Landes, das noch von den Dnen besetzt war, erstrmt und der Feind gezwungen sich einzuschiffen. Jetzt frchteten die Dnen, ihre Gegner, die indessen Jtland bis zum Kap Skagen besetzt hatten, wrden auch nach Fnen hinbergehen. So begannen sie Friedensunterhandlungen, und diese fhrten zum Abschlu des Friedens von Wien. Dnemark^nw?en trat Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Osterreich ab. mfi Der deutsche Krieg 1866. 55. Vorgeschichte des Krieges. Preußen und O st erreich ver- Krwmng /walteten die Herzogtmer zunchst gemeinsam. Uber die Frage aber, ^ei.jobgetrmer welches ihr endgltiges Schicksal sein sollte, entstanden zwischen beiden Staaten Meinungsverschiedenheiten, die schlielich zum Kriege fhrten. ( sterreich wnschte eine Annexion der Herzogtmer durch Preußen, bei der es selbst leer ausginge, zu verhindern und war daher geneigt, den Erbprinzen von Augustenburg als Herzog einzusetzen. Die preu-ische Regierung war hierzu nur in dem Falle bereit, da die Herzogtmer in ein enges Verhltnis zum preuischen Staate trten, da insbesondere ihre Truppen der Kriegshoheit des Knigs von Preußen unterstellt und der wichtige Kieler Hasen an Preußen abgetreten wrde; falls hier ein neuer Staat entstand, so wollte sie wenigstens verhindern, da dieser in Gemeinschaft mit den brigen Mittelstaaten eine Preußen feindliche Politik triebe. Schon im Jahre 1865 wurde insolgedessen die Spannung so groß, da der Ausbruch des Krieges zu befrchten war. Doch wurde er durch den Abschlu der Konvention von Gast ein verhindert, wo sich tiosn0nk König Wilhelm damals zur Kur aufhielt; hier wurde abgemacht, da die 1865. Verwaltung Schleswigs an Preußen, die Holsteins an Osterreich bergehen sollte. Das kleine Herzogtum Lauenburg berlie Osterreich gegen eine Geldzahlung an Preußen. Damals wurde Bismarck von seinem dankbaren König in den Grafenstand erhoben.

10. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 95

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der innere Ausbau des deutschen Reicks. 95 mittelnbe Stellung nahmen einerseits die nationalliberale Partei, die in den Siebziger Jahren sehr stark war, und unter beren Fhrern Bennigsen hervorragte, anbererseits die Freikonservativen (deutsche Reichspartei) ein. Zu allen brgerlichen Parteien stellte sich bte sozialbemokratische Partei in scharfen Gegensatz (vgl. 76). 73. Heer nttb Flotte, Recht, Volkswirtschaft und Reichsfinanzen. Der strksten Grunblage des neuen Reichs, dem Heere, wrbe von vorn- Reichsheer, herein die grte Sorgfalt gewibmet. Es wrbe besonbers mit Rcksicht auf die mehrmaligen Verstrkungen der franzsischen Wehrkraft stetig ver-mehrt; 1908 betrug feine Strke im Frieden 619 000 Mann, babei 25 500 Offiziere und 85 000 Unteroffiziere; im Kriege vielleicht 4 300 000 Mann. An feiner Fortbilbung wrbe rastlos gearbeitet, die besten Waffen beschafft, alle neuen, fr den Krieg nutzbaren Erfinbungen sorgfltig geprft und durch fortwhrende bung und schrfste Aufsicht die Kriegstchtigkeit der Armee erhalten. Sie zerfllt heute in 23 Armeekorps; bavon ent-fallen auf Wrttemberg und Baden je eins, auf Sachsen zwei, auf Bayern brei, die brigen auf Preußen und die kleineren Staaten. Die Armeekorps zerfallen in zwei Divisionen, bte Divisionen in zwei Jnsanteriebrigaben, bereu jede zwei Regimenter umfat, eine Kavalleriebrigade und eine Feld-artilleriebrigabe. Die Vorbereitung der Mobilmachung und der Entwurf der Plne fr etwaige knftige Kriege liegt dem General st ab ob. Gleichzeitig wurde eine deutsche Flotte geschaffen. Sie besteht aus Reichsflotte, gepanzerten Linienschiffen und Kstenpanzerschiffen, groen und kleinen Kreuzern, Kanonenbooten, Avisos, Schulschiffen, Schiffen zu besonderen Zwecken, unter benen sich auch die kaiserliche Jacht Hohenzollern" befindet, und Torpebobooten. Sie untersteht dem fommanbierenben Abmiral. Wie das neue beutsche Reich im Unterschiebe von dem deutschen Bunbe Recht. eine Wehreinheit ist, so ist es auch eine Rechtseinheit. Ein Strafgefetzbuch war schon zur Zeit des norbbeutschen Bunbes geschaffen werben und wrbe von biefem bernommen. Es wrbe ferner eine einheitliche Gerichtsverfassung geschaffen. Die Gerichte zerfallen in Amts-gerichte, Lanbgerichte und Oberlandesgerichte; die letzteren umfassen ge-whnlich den Umfang einer Provinz. Au der Spitze steht das Reichsgericht, das seinen Sitz in Leipzig hat und in mehrere Senate geteilt ist. Die Gerichte entscheiden entweder der Streitigkeiten, die zwischen einzelnen Personen entstanden sind (Zivilproze), oder sie verfolgen die durch die Gesetze mit Strafen bedrohten Handlungen (Strafproze). Leichte Straf-
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